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Kyusu-Ratgeber

Aktualisiert: 20. März

Erfahren Sie, warum Sie sich unbedingt einen Kyusu (japanische Seitengriffkanne) zulegen sollten. Was sind die Vorteile? Welche Modellarten und Unterschiede gibt es? Meine Erfahrungen und Tipps für Sie.


Was ist ein Kyusu und was sind die Vorteile

Die japanischen Teekannen, welche auf Japanisch als Kyūsu bekannt sind, werden speziell zum Aufbrühen von japanischem Grüntee hergestellt. Die meisten Einhandteekannen kommen aus Tokoname, einer Stadt in der Präfektur Aichi auf Honshū, der Hauptinsel von Japan. In Tokoname werden Tonwaren seit der Heian Periode (794-1185) produziert.


Wie sieht ein Kyusu aus?


Die Seitengriffkännchen sind perfekt für die Zubereitung von grünem Tee geeignet. Die Teeblätter können sich im Kyusu frei entfalten, was sehr wichtig ist. Tee benötigt Raum, um expandieren zu können. Aus diesem Grund funktionieren Teekugeln, Papierfilter oder kleine Teesiebe nicht gut.

Zusätzlich erhält ein Kyusu üblicherweise ein integriertes Sieb, welches beim Einschenken die Teeblätter in der Kanne zurückhalten.

Der Seitengriff ist auch sehr praktisch, da man beim Einschenken nur eine Hand benötigt und mit dieser auch gleich den Deckel festhalten kann.

Die Investition in die richtige Art von Teekanne wird Ihnen später viel Ärger ersparen, und sie wird praktisch ewig halten.


Welche Grösse (Fassungsvermögen) Sie wählen sollten

Üblicherweise werden Kyusu in den Grössen zwischen 170 ml bis 340 ml angeboten. Das Hauptargument für die passende Grösse ist, für wie viele Personen Sie üblicherweise Grüntee zubereiten möchten. Da man bei der Grüntee-Zubereitung genau so viel Wasser in die Kanne gibt, wie man nachher auch wieder in die Tassen einschenkt, sollte die Kanne auch mindestens so viel Volumen haben. Es spielt auch eine Rolle, ob Sie japanische Teetassen verwenden, welche ca. 60 ml Volumen haben, oder europäische Teetassen, die meistens über 2 dl fassen.


Ich empfehle, den Kyusu etwas grösser zu wählen. Für einen Ein-Personen-Haushalt würde ich eine kleine Kanne von 170-260 ml wählen. Ich persönlich benutze meistens eine 210ml Kanne.

Falls Sie oft für 2+ Personen Grüntee zubereiten, würde ich einen 280-340 ml Kyusu wählen. Grösser geht immer, aber kleiner ist handlicher, falls es passt. :)


Die verschiedenen Sieb-Arten

Die meisten Kyusu haben ein innenliegendes Sieb. Es gibt auch solche ohne Sieb und nur mit kleinen Löchern. Diese kann ich jedoch nicht empfehlen, da dort trotzdem feiner Tee durchkommt.

Ansonsten gibt es:

Tüllensieb (Sieb deckt den Ausguss ab)


das Tüllensieb (deckt den Ausguss ab)









Panoramasieb (Sieb rundherum)







Panoramasieb (Sieb rundherum)










Mir passen die Tüllensiebe besser, da ich das Panoramasieb eher Verschwendung finde, da eigentlich nur der Ausguss gefiltert werden muss. Das Rundsieb sieht aber toll aus.

Ansonsten ist die Netzdichte entscheidend. Falls man auch Tee mit kleineren Blattpartikeln trinken möchte (z.B. Fukamushi) sollte man ein sehr feines Teesieb wählen. Die teilweise fast staubartigen Blattpartikel können sonst die Teekanne verstopfen. Sie können leicht und mittel gedämpfte Tees in einer Teekanne aufbrühen, die für tief gedämpften grünen Tee gemacht ist, aber nicht umgekehrt.

Das Sieb ist üblicherweise aus Edelstahl, damit es nicht so schnell oder gar nicht rostet.


Übliche Materialien

Die meisten Kyusu sind aus Ton (Keramik) gefertigt. Es gibt auch welche aus Gusseisen, Edelstahl, Glas oder Porzellan.


Reinigung Ihres Kyusu

Egal wie Sie Ihren Kyusu reinigen, bitte nicht mit der Spülmaschine. Einerseits könnte die Teekanne Schaden nehmen und andererseits wird es ziemlich sicher etwas Seifengeschmack/-Rückstände geben, welche den Teegeschmack negativ beeinflussen könnten.

Am besten jeweils direkt nach dem Gebrauch mit heissem Wasser ausspülen und ab und zu mit Spülmittel auswaschen (gründliches Ausspülen nicht vergessen).

Den Ausguss kann mit zusammengerolltem Küchenpapier reinigen. Sonstige Ablagerungen im Innern können eigentlich nur mechanisch mit einer weichen Bürste (z.B. dem Tüllenreiniger "Timmi") oder Lappen entfernt werden. Was auch möglich ist, ungekochten Reis mit etwas Wasser in die Kanne zu geben und zu schwenken. Dabei lösen sich Ablagerungen, welche anschliessend ausgespült werden können.

Von der Reinigung mit Natron, Backpulver, Gebissreiniger, Spülmaschinentab oder Zitronensaft ist bei unglasierten Keramik-Teekannen unbedingt abzuraten, da diese dadurch beschädigt würden. Bei anderen Materialien wie Porzellan, Edelstahl und Glas könnte dies funktionieren (aber auf eigenes Risiko probieren).

Nach einigen Jahren (je nach Häufigkeit der Benutzung) könnte auch das Sieb herausgenommen, gereinigt oder ersetzt werden. Ersatzsiebe sind in Europa sehr schwer erhältlich, aber ansonsten kann das gereinigte Sieb theoretisch auch wieder rein gebogen werden. Es gilt hier anzumerken, dass die Produzenten dies nicht empfehlen, da nicht garantiert werden kann, dass das Sieb wieder perfekt eingesetzt werden kann. Es macht deshalb oft mehr Sinn, den Kyusu zu ersetzen, sobald die Teekanne und das Sieb in die Jahre gekommen sind.

Für die Reinigung des Teesiebs verwenden Sie bei leichter Verschmutzung am besten heisses Wasser und einen weichen Lappen (ggf. mit zusätzlich einem sanften Spülmittel). Ansonsten bieten sich bei starker Verschmutzung die üblichen Hausmittel wie: Natron, Backpulver, Zitronensaft, Cola, Essig oder Essigessenz an.


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